Nachsorge bei krebskranken Kindern

Die Nachsorge bei krebskranken Kindern und ihren Familien bedarf eines weitaus flexibleren Netzwerkes als in der sonst üblichen Nachsorge. Wichtig für Patienten und deren Angehörige ist die Verarbeitung des Erlebten – von der Diagnose bis zum Therapieende liegen oft viele Wochen der Anspannung und Sorgen. Die Nebenwirkungen der Therapien sind oft heftig, die Angst vor Rezidiven, also dem Wiederauftreten der Krankheit nach einer bestimmten Zeit, ist groß. Fieber ist bereits ein Alarmzeichen und bedeutet für den kleinen Patienten, dass er wieder zurück in die Kinderklinik muss. Nun müssen Therapie- und Nachsorgeplanungen umgestellt werden, Geschwisterkinder müssen versorgt, mindestens ein Elternteil muss vom Arbeitgeber freigestellt werden, Beratungstermine bei Psychologen oder gerade angefragte Entlastungen von Seiten der Jugendhilfe – alles dies muss neu aufgestellt werden. Längerfristige Planungen sind hier schwer möglich. Ein anderes wichtiges Thema ist das sich dramatisch verändernde soziale Umfeld der Familien. Durch die lange Krankheit ihres Kindes verlieren sie oft den Kontakt zu Kindergärten, Schulen und Freizeiteinrichtungen. Die Familie erlebt sehr häufig einen Rückzug des sozialen Umfelds; Freunde und Familienangehörige sind verunsichert. Hier sind unsere geschulten Nachsorgeschwestern oft sehr wichtige Ansprechpartner für Eltern. Sie suchen den Austausch in medizinischen und sozialen Fragen, sie haben einen Ansprechpartner, der zuhört, tröstet und Mut spendet und mit der schlimmsten aller Ängste umgehen kann: Die Angst davor, das eigene Kind zu verlieren.

15. Februar - Internationaler Kinderkrebstag

Jährlich erkranken in Deutschland ca. 2.000 Kinder an einer bösartigen Krebserkrankung. Der internationale Kinderkrebstag steht im Zeichen des Kampfes gegen Krebs. Wir stellen Euch heute noch einmal unsere Helden Karl und Tim vor, die stellvertretend für all die anderen Kinder und ihre Familien stehen, die mit einem schweren Schicksalsschlag zu kämpfen hatten oder haben.

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Tims Geschichte

Tim ist ein gut gelaunter Kämpfer. Sieben Jahre lang war er ein normaler Junge, spielte Fußball, machte Blödsinn mit seinen Freunden.

Dann die Diagnose: Hirntumor.

Nach der Operation kann Tim weder sprechen noch laufen. Chemotherapie und Bestrahlungen erträgt er tapfer, arbeitet sich durch sechs Monate Reha und lernt wieder, langsam zu sprechen. Auf dem Weg, wieder ohne Hilfe laufen, reden und Gleichgewicht halten zu lernen, würde ihn eine Delphintherapie ein großes Stück voranbringen. Tiertherapien werden jedoch, wie viele Hilfsmittel, die Tim benötigt, nicht von der Krankenkasse bezahlt. Hier springt der Bunte Kreis Rheinland ein, der ein Spendenkonto für Tim eingerichtet hat und Geld, das für Tim gespendet wird, zweckgebunden einsetzt.

Tiergestützte Therapie

Tiere können therapeutische Ziele auf ganz spezielle Weise unterstützen. Sie wirken als therapeutischer Begleiter und "Mittler" und können das kindliche Verhalten sehr beeinflussen. Zwischen Tier und Kind kommt meist schnell und unverfälscht eine Beziehung zustande.
Kinder mit Depression, Ängstlichkeit, Aggression, mangelnden Selbstwertgefühl und z.B. Trauer können sehr von einer Therapie mit Tieren profitieren und daher ist es uns wichtig hier aktiv zu werden.

Im Herbst dieses Jahres reiste Tim mit seiner Mutter Marion bereits zum dritten Mal zu „seinem“ Delfin nach Curacao.
Die Delphintherapie hat bei Tim in vielen kleinen Dingen Besonderes bewirkt z.B. bei der Feinmothorik.
Seine Mutter ist davon überzeugt, dass er diese Fortschritte ohne diese Therapie nicht gemacht hätte.
 
Zusätzlich besuchte er den Düsseldorfer Therapiepark, wo er im Rahmen von mehreren Intensivtherapien den Umgang mit allen möglichen Tierarten – und damit mit seinem eigenen Körper wieder erlernte.