Internationaler Kinderbuchtag

„Ich bin Mari“ – ein Kinderbuch zum Thema Inklusion

Heute, zum internationalen Kinderbuchtag, wollen wir Euch ein ganz besonderes Buch unserer Botschafter Shari und André Dietz vorstellen. Beide leben mit ihren vier Kindern und zwei Hunden im Kölner Umland. André Dietz ist Schauspieler, Autor und Musiker, Shari Dietz Autorin und Bloggerin. 2016 gingen Shari und André mit dem sehr unbekannten und deswegen oft falsch diagnostizierten Gendefekt ihrer Tochter Mari an die Öffentlichkeit. Der Familie ist das Thema Inklusion eine Herzensangelegenheit. Mit dem Kinderbuch „Ich bin Mari“ wollen sie ihrer nicht sprechenden Tochter Mari eine Stimme geben.

Shari, worum geht es in Eurem Buch?
In dem Buch erzählt unsere Tochter Mari, die mit dem Angelman Syndrom zur Welt gekommen ist, aus ihrem Alltag. Mari kann nicht sprechen, aber in „Ich bin Mari“ bekommt man einen Einblick in ihre Gedanken und wir lassen Mari auch zu Wort kommen. Neben Themen wie Einkaufen, Schule oder Freizeitgestaltung erzählt sie, was bei ihr anders und was ziemlich normal ist.

Wie lange hat es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert?
Das Buch ist eigentlich in einer Nacht entstanden. Allerdings haben wir dann schnell gemerkt, dass wir den Text für ein klassisches Bilderbuch anpassen müssen, damit ihn auch jüngere Kinder gut verstehen können. Von der ersten Idee bis zum fertigen Buch waren es dann ungefähr 6 Monate.

Wer war an der Umsetzung beteiligt?
Geschrieben haben wir das Buch. Das war uns besonders wichtig, weil wir ja nicht irgendeine Geschichte von einem erdachten Charakter erzählen, sondern die Geschichte unserer Tochter Mari. Und genauso wichtig war uns, dass wir als Familie von jemandem illustriert werden, der uns gut kennt. Saskia Gaymann ist eine Freundin der Familie. Wir sind ihre größten Fans und begeistert, wie gut sie uns getroffen hat!

Was ist Euch mit diesem Buch besonders wichtig?
Inklusion ist ein Thema, das uns alle betrifft. Und wir alle gehen täglich kleine Schritte, um Inklusion voranzutreiben. Damit das auch schon im Kindergarten und Schule gelingen kann, sind Bücher wie „Ich bin Mari“ wahnsinnig wichtig.

Das Buch erscheint erst im Juli, ist aber jetzt schon auf den Bestseller-Listen. Ein Zeichen dafür, dass das Thema Inklusion unbedingt mehr Gehör verdient?
Wir haben uns sehr gefreut, dass schon so viele Menschen das Buch vorbestellt haben. Und ja: Vielleicht fehlt es noch an solchen Büchern. Vielleicht ist es aber auch mal schön, eine Geschichte von einem betroffenen Kind und seiner Familie zu lesen. Alles, was Mari erzählt, ist so schon passiert.

Wie finden Maris Geschwister das Buch? Hatten Sie Einfluss darauf?
Ihre Geschwister sind alle sehr aufgeregt und möchten das Buch natürlich ihren Freunden zeigen und vorlesen. Insbesondere die Frage, WARUM genau Mari anders ist, beschäftigt hier alle im Alltag. Darauf eine Antwort zu geben, ohne Fachwörter aus der Genetik zu verwenden, fällt denke ich nicht nur den Geschwistern und uns, sondern auch anderen Eltern schwer. Wir alle hoffen, dass wir mit dem Buch etwas mehr Licht ins Dunkle bringen.

Ist ein weiteres Buch geplant?
Sehr gerne würden wir noch mehr Geschichten von Mari erzählen. Mari im Zoo, Mari macht Urlaub …
Wir haben ganz viele Ideen im Kopf und sind gespannt, wo die Reise hin geht!