Kinderrechte

Die Aktion

„Die UN-Kinderrechtskonvention definiert 41 Rechte. Wir haben uns 11 Kinderrechte herausgesucht und diese zusammen mit der Diplomfotografin Julia Berlin in Form von eindrucksvollen Motiven visualisiert. Zusätzlich ist es uns gelungen, prominente Botschafter für jedes Recht unsere Kampagne zu gewinnen.

Als Bunter Kreis Rheinland liegen uns besonders das Recht auf Gesundheit und das Recht auf besondere Fürsorge bei Behinderung am Herzen, da wir bei unserer täglichen Arbeit immer wieder erleben, wie anstrengend und aufreibend es für Familien mit schwer, chronisch kranken oder zu früh geborenen Kindern ist, entsprechende Hilfe und Unterstützung zu bekommen. Aber auch alle anderen Kinderrechte verdienen es wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt zu werden.“

Inka Orth,
Vorstandsvorsitzende

Das Recht auf Gesundheit

Laut des Berufsverbandes der Kinder-und Jugendärzte Nordrhein steht die Region in den kommenden Jahren vor einem Engpass bei der medizinischen Versorgung. Rund 70% der Kinderärzte wollen in den kommenden Jahren in Rente gehen. Die meisten von Ihnen sind Männer. Für sie rücken vor allem Frauen nach, die wegen der Familie oftmals nur Teilzeit arbeiten können. Gerade in ländlichen Gebieten wird das zunehmend zum Problem. Schon jetzt, so der Verband, müssen kleine Patientinnen und Patienten oft wochenlang auf einen Termin warten. Einige Eltern berichten sogar von Patientenaufnahmestopps in Kinderarztpraxen. Ein unglaublicher Zustand für ein so hoch entwickeltes Land, wie Deutschland.

Mit der möglichen Schließung der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin fällt eine weitere wichtige Versorgung im Rhein-Sieg-Kreis weg. Über 60.000 Kinder behandelt die Klinik jährlich. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, sowie die Mitarbeiter der Asklepios Klinik, viele betroffene Familien und der Bunte Kreis Rheinland fordern hier ein Handeln der Politik. Gemeinsam mit Ihnen eine Stimme für eine gute Gesundheitsforderung.

Das Recht auf besondere Fürsorge bei Behinderung

Mission Impossible – für Dennis aus dem Rheinland wird der Titel des Actionfilms zum Programm. Als der Tom Cruise Blockbuster in die Kinos kommt, möchte auch der 17jährige den Streifen sehen. Weil er unter einer komplexen körperlichen Beeinträchtigung leidet, kleinwüchsig ist und kaum laufen kann, ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. Gemeinsam mit einer Betreuerin, ohne die solche Ausflüge kaum zu meistern wären, fährt er los. An der Kasse fragt Dennis, ob es denn Plätze für Rollis im Kinosaal gäbe. Er bekommt eine Platz ganz vorne, links außen zugewiesen. Schon als Mensch ohne Handicap lässt sich von dieser Position aus kaum etwas auf der Leinwand erkennen. Dennis sieht, durch seine Beeinträchtigung noch mehr eingeschränkt, rein gar nichts. Er verlässt das Kino wieder. Nach dieser Erfahrung telefoniert er nun alle Kinos in der Stadt ab, um die Platzsituation vorher zu klären. Fazit: nur zwei Kinos haben behindertengerechte Plätze. Allerdings nur in einem Saal. Da läuft „Benjamin Blümchen“. Er hat die Wahl: Kinderzeichentrickfilm oder kein Kino. Mission Impossible.