Internationaler Kinderbuchtag

Ich habe gelernt, über meinen eigenen Körper zu staunen

Inge Brendler hilft mit ihrer Relocation-Agentur internationalen Fachkräften dabei, in der Region Bonn Fuß zu fassen. Schon lange hatte sie den Wunsch, ein Kinderbuch zu schreiben. Nun hat sie ihn sich erfüllt. Mit einem heiklen Thema. In „Carolinas Reise um die Welt“ geht es um das Coronavirus und das menschliche Immunsystem – sogar mit Happy End.

Was hat Sie dazu inspiriert, das Buch zu schreiben?
Als Corona begann, haben meine Kinder viele Fragen gestellt. Die meisten konnte ich selbst nicht beantworten. Daraufhin habe ich angefangen zu recherchieren und versucht, einen Weg zu finden, das Ganze kindergerecht zu erklären. So kam mir die Idee, die Thematik aus Sicht des Virus‘ zu erklären. Mir war es dabei sehr wichtig, dass die Geschichte ein Happy End hat und Kinder nicht noch zusätzliche Angst vor Corona bekommen.

Worum geht es in dem Buch?
Um ein kleines Virus namens Carolina. Es lernt Menschen kennen und findet sie sehr interessant. Carolina begibt sich auf Weltreise, um möglichst vielen unterschiedlichen Menschen zu begegnen. Dass sie diese dabei krank macht, ist ihr nicht bewusst. An einer Stelle des Buches trifft sie im Körper eines kleinen Mädchens auf ein rotes Blutkörperchen, welches ihr zeigt, wie Viren sich vermehren und in diesem Fall die Lunge des Mädchens schädigen. Als Carolina klar wird, was sie da eigentlich anrichtet, will sie einen Weg finden, alles wieder gut zu machen. Dazu muss sie lernen, wie das menschliche Immunsystem funktioniert und diesem letztlich helfen, die Viren zu besiegen.

Hatten Sie beim Buch fachliche Beratung?
Ich hatte Unterstützung von einer Biologin, die mir sehr geholfen hat, diese Pandemie zu verstehen. Immer, wenn ich etwas recherchiert hatte, durfte ich sie anrufen und fragen, ob ich das richtig verstanden habe. Sie hat zusätzlich einen Fachartikel geschrieben, der am Ende des Buches wichtige Informationen liefert, denn natürlich ist meine Geschichte frei erfunden und viele Entscheidungen (z.B. dass ein Virus eine Farbe annehmen kann), habe ich getroffen, um meine Geschichte anschaulicher zu machen.

Für wen ist das Buch geeignet?
Meine Kinder sind dafür mit drei und fünf Jahren noch zu klein. Ich habe es ihnen vorgelesen, musste dann aber noch viel erklären. Ich denke, Kinder ab dem Grundschulalter können das Buch gut lesen, aber auch Erwachsene, die einen Weg suchen, das Thema ihren Kindern zu erklären.

Wie sind die Resonanzen auf das Buch?
Bis jetzt waren die Reaktionen durchweg positiv. Das Buch hat sich sehr gut verkauft und ich habe in einigen Schulen Lesungen gehalten. Mit dem zweiten Lockdown wurden diese leider überall abgesagt. Viele können das Wort Corona vielleicht nicht mehr hören, aber es scheint nach wie vor ein Bedürfnis der Aufarbeitung zu geben. Darüber hinaus lernt man in dem Buch auch sehr viel über das menschliche Immunsystem. Es ist faszinierend, wie dieses funktioniert! Ich habe bei meinen Recherchen gelernt, über meinen eigenen Körper zu staunen. Und dieses Staunen würde ich gerne den großen und kleinen Leser*innen mitgeben.

Wo kann man das Buch erhalten?
Überall im Buchhandel: ISBN-13 : 978-3751951685

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